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Fiji nach Australien – Tag 9 – Neptuns Scherze

20.Okt.23, Pazifik, Tag 3429, 27.702 sm von HH
Über fünfzig Stunden segeln wir jetzt schon am Wind. Es ist anstrengend. Und unseren Schönheitsschlaf bekommen wir auch nicht, weil uns nachts ständig irgendwelche Störungen zu Segelmanövern zwingen.
In dieser Nacht schläft der Wind wieder ein. Wir nehmen die Segel runter und werfen für fünf Stunden die Maschine an. Im Morgengrauen ist der Wind wieder da. Er kommt jetzt einen Tick südlicher, so dass wir Zielkurs anlegen können. Mit Fock und Großsegel ungerefft müssten eigentlich mit vier Knoten voran kommen. Aber es hält uns etwas an der Stoßstange fest. Müde 2,5 Knoten bekommt der Kahn auf die Schiene. Gegenströmung! Wie gemein ist das denn bitte? Meine Prognose war, dass wir in zwölf Tagen in Australien sind. Zum Glück habe ich nicht gewettet.
Am Vormittag bringt ein Wolkenfeld für ein paar Stunden mehr Wind. Schon sprüht wieder Gischt ins Cockpit. Schräglage und Unbequemlichkeit für mindestens sechs Knoten Speed und wir trödeln mit 4,5 Knoten vorwärts. Ein wenig sinnvoller Einfall von Neptun. Wir sollten ihm mehr Schnaps geben. Oder noch besser, ihn selber saufen. :mrgreen:
Und damit wir uns so richtig schlecht fühlen, holt von hinten ein anderes Segelboot auf. Die Kiwi-Crew kommt auf 250 Meter an uns heran. Ein kurzer Funkkontakt und wir sind wieder allein. Der Kat ist deutlich schneller als wir. Die lange und hohe Dünung rollt noch immer aus Südwesten unter uns durch. Mit dem Katamaran als Reverenz kann man jetzt richtig gut sehen, wie erstaunlich hoch sie ist. Im Wellental bleibt nur noch die Mastspitze sichtbar.

Gesegelte Meilen: 98 (in 13 Stunden – wir haben für eine Stunde sie Uhren zurück gedreht. Eine Stunde müssen wir noch, um auf Bundaberg-Zeit zu kommen) Rest Meilen: 495 (plus Einfahrt nach Bundaberg ca. 40 Meilen) Bereits gesegelte Meilen: 1025 Position: 23°16,8 S — 161° 29,4 E


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Der NL-Wassersportbericht KW 42

Sturm im Norden! (aus Ost…). Das sorgt ausnahmsweise mal für sehr niedrige Wasserstände auf den Inseln und and der Friesischen Küste. In Enkhuizen und Medemblik jedoch könnte das Wasser steigen.
Behinderungen auf wichtigen Fahrwegen

Hier zeigen wir immer Donnerstags oder Freitags die dann aktuellen Behinderungen auf wichtigen Fahrwegen. Sie basieren auf den Angaben auf vaarweginformatie.nl und stellen immer nur eine Momentaufnahme dar. Dennoch geben sie einen Hinweis darauf, was einen auf dem Wasser erwaten kann, ersetzen aber nicht die eigene Törnplanung! Übrigens: „Bis auf Weiteres“ bedeutet, dass man noch nicht weiß, ob eine Sperrung eine Stunde oder einen Monat dauern wird. Wir versuchen immer mehr herauszubekommen, das ist aber nicht immer möglich. OK?

Groningen: Die Driebondsbrug in Groningen ist gesperrt. Sie wird gelegentlich für Berufsschifffahrt geöffnet. Yachten können dann mit hindurch. Anmelden geht per Mail an [email protected]   // Die Brücke über der Robbengatsluis in Lauwersoog wird nur bis zu Windstärke 6 bedient // Die Brug Wetsinge im Reitdiep wird bis zum 8. Dezember nach diesem Schema bedient

Friesland: Die Schleusen in Kornwerderzand werden bis Ende des Jahres immer wieder Nachts für einige Stunden gesperrt. Die genauen Zeiten stehen hier  // Untiefen in den Boontjes zwischen Kornwerderzand und Harlingen. Genau Position und Tiefen hier

Flevoland: Die Vaartsluis in Almere ist bis zum 16. November gesperrt

Drenthe: Keine Meldungen

Overijssel: Die Vorstersluis in der Zwolsevaart ist bis zum 20.10. 17 Uhr gesperrt

Noord Holland: Seit dem 1.10. wird die Schipholbrug nicht bedient, das dauert bis zum 31.5.2024! Die Staande Mast Route durch Amsterdam ist daher unterbrochen // Die Brücken in Den Oever sind vom 24.10. 22 Uhr bis 25.10. 5 Uhr gesperrt // Das Fahrwasser von Den Oever nach Den Helder – Visjagergatje- ist an der Steuerbordseite zwischen der VG 21 und VG 23 untief. Bei Niederigwasser sind es nur rund 1,60 Meter // Die Coenbrug in Zaandam wird nicht mehr bedient // Die Brug Krommenie in der Nauernasche vaart wird nicht mehr bedient // Die Kooybrug im Noordhollands Kanaal wird vom 23.10.23 bis 2.6.24 nicht bedient. Durchfahrthöhe: 7,60 m über Kanal // Die Buitenhuizer Brug im Zijkanaal C wird vom 1.11. bis 20.12. nur Mittwochs um 10.30 Uhr bedient, wenn man die Durchfahrt 48 Stunden zuvor via „BeterBediend“ angekündigt hat. Da auch die Schipholbrug derzeit nicht bedient wird, ist in dieser Zeit die Staande Mast Route faktisch nicht nutzbar.

Zuid Holland: Die Coenecoopbrug in Gouda kann vom 23. bis 27.10. nur je von 10.15 bis 10.45, 12.15 bis 12.45, 14.15 bis 14.45 und nach 16.15 befahren werden // Die Brücke in Dordrecht wird nur bis zu einer Windgeschwindigkeit von 10,7 Meter pro Sekunde bedient. Das sind sechs Windstärken // Die Haringvlietbrücke wird bis zum Jahresende nicht bedient. Ausnahme: Je eine Öffnung Mo-Fr je um 11 und 19 Uhr , sowie Samstags und Sonntags je um 17.05 Uhr. Durchfahrthöhe des festen Teils ist 13 Meter // An den Wartestegen der Volekraksluizen darf man nicht mehr an Land gehen // Im Volkerak liegt im Anlauf zur Krammersluis ein Messponton auf Position 051°40.0870’ N / 004°10.9840’ E. Er ist mit rot über weiß beleuchtet

Zeeland: Die Wartestege an der Zandkreeksluis und an der Außenseite der Grevelingensluis dürfen nicht betreten werden

Limburg/Brabant: Die Sluis St. Andries ist vom 23.-27.10. täglich von 8-10 und von 14-17 Uhr gesperrt // Die Sluis Helmond ist am 24. und 25.10. jeweils von 8-12 und von 13 bis 17 Uhr gesperrt // Die Sluis Panheel im Kanaal Wessem-Nederweert wird bis zum 15. November nach diesem Schema immer wieder gesperrt

Sperrungen auf der Straße

Bis zum 26.10. gibt es Sperrungen auf folgenden Autobahnen und wichtigen N-Straßen: A 1, A 15, A 27, A 28 und A 50 (!!!). Wichtige N-Straßen: –

Informationen zu den Sperrungen im Detail gibt es auf der Seite des ANWB.

Wetter

Tief über England bringt süd(west)liche Winde ins Land, nachdem der Oststurm im Norden abgezogen ist. Dabei wird es insbesondere Freitag und Sonntag nass. Herbstwetter. Der Wind weht aus Süd mit 3-5 Bft. In der Nacht zum Sonntag sind bid zu 7 Bft in Böen möglich. Montag und Dienstag dann ruhiges Herbstwetter.

Gezeiten

So steht die Tide in in Stavenisse und Harlingen. Mehr Info und weitere Gezeiten-Zeiten findet man hier erklärt.

Besonderheiten

Ost-Sturm und Strontrace

 

 

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Fiji nach Australien – Tag 8 – hoch am Wind

19.Okt.23, Pazifik, Tag 3428, 27.604 sm von HH
Wir sind weiter hoch am Wind unterwegs. In der Nacht ist der Wind auf drei Stärken zurück gegangen. Ohne den nötigen Luv-Druck liegen wir 25 Grad, ja bis zu 30 Grad, neben dem Zielkurs. Dümpeln mit drei Knoten auf ruhiger See. Am Vormittag frischt es deutlich auf. Wir sind wieder im Spiel. Die Windsee hält sich in Grenzen und wir kommen ungerefft ganz gut voran. Die Schapps von Atanga sind leer wie nie. Dort wo sonst Futter für eine Kompanie eingelagert ist oder auch mal Wein-Schmuggel im mittelgroßen Stiel, dort herrscht gähnende Leere. Hungerte Mäuse verlassen das Schiff. Einen Wassertank haben wir ebenfalls nicht gefüllt. So um viel Ballast befreit, tänzelt Atanga gut gelaunt durch die Wellen. Kein tiefes Eintauchen mit dem Bug. Es läuft prima.
Uns kommt jetzt eine coole Dünung entgegen. Lang gezogen. Klar definiert. In langen Abständen. Mindestens drei Meter hoch. So muss Dünung sein. Die merkt man gar nicht. Unbeeindruckt fährt das Schiff seinen Kurs.
Am Abend flattert ein junger Tölpel neben uns. Richtig segeln kann er noch nicht. Aufgeregt flattert er in Küken-Manier mit seinen Flügeln. Vergeblich sucht bei uns einen Landeplatz und landet dann erschöpft im Wasser. Zehn Minuten später ist er wieder da. Jetzt in Begleitung von zwei erwachsenen Tieren. Wieder landet der Kleine auf dem Wasser. Die Großen drehen ein paar Kreise um den Schwimmer.
Dann nimmt er seinen Mut zusammen und zielt genau aufs Achterschiff. Durch seine noch kleine Spannweite schafft er es ohne am Achterstag hängen zu bleiben auf dem seitlichen Solarpanel zu landen. Das ist nach unten geklappt, da die Batterie, die es füttert ja tot ist. Wackelig findet er halt auf der Kante. Er sieht zerzaust und mitgenommen aus. Und dann auch noch 150 Meilen vom nächsten Land entfernt. Er erscheint uns sehr geschwächt. Fünf Minuten putzt er sich und schon steckt sein Kopf zwischen die Flügel und er pennt ein.
Später im Dunkeln ist er dann verschwunden. Auf Wiedersehen, kleiner Tölpel. Hoffentlich wirst du nicht zu Fischfutter.
Gesegelte Meilen: 97 Rest Meilen: 576 (plus Einfahrt nach Bundaberg ca. 40 Meilen) Bereits gesegelte Meilen: 927 Position: 23°14,1 S — 163° 2,1 E

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NauticShop Lemmer geht unverändert weiter!

Anders als zunächst von uns geschrieben, war Henk gar nicht der Inhaber. Er unterstützte vielmehr seinen Sohn, Hendrik de Boer, bei den Geschäften. Hendrik aber wird das Geschäft unverändert weiter betreiben. Mit dem bekannt breiten Angebot, in dem sich meist findet, was man sucht. Und was nicht da ist, kann kurzfristig besorgt werden.

Gegründet wurde der NauticShop 1998 in Bakhuizen, das 25. jährige Firmenjubiläum steht in diesem Jahr an. 2015 wurde zusätzlich zum Laden in Bakhuizen auch der Shop in Lemmer gegründet, 2019 erfolgte dann der komplette Umzug hierhin.

Nun also geht es ohne Henk weiter. Der Rest des Teams freut sich weiter über uns als Kunden. Einfach mal hingehen. Es findet sich sicher etwas fürs Bötchen.

www.nauticshop.nl

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Kroatien im Oktober: Lonely Paradise?

Es ist kühl geworden jetzt Mitte Oktober. Auch hier im Süden von Solta. Hüpfe ich nach einem langen Segeltag noch schnell ins Meer, ist es im Wasser wärmer als draussen. Wer rauskommt aus den 23 Grad Wassertemperatur an die Luft, der schnattert.

Ich hatte nicht erwartet, in Kroatien irische Verhältnisse anzutreffen. Eine kühle Brise, die erfrischend meinen Wollpullover durchdringt, als trüge ich nichts. Anders als in Irland finden die Küstenbewohner es nicht sportlich, bei 15 Grad Lufttemperatur sich der Freude hinzugeben, dass endlich Hochsommer ist und Stunden im Wasser zu verbringen.

Jeden Morgen fahre ich los und recherchiere ich für meine Neuausgabe des REVIER KOMPASS KROATIEN. Fahre auf meiner Route jede Bucht ab, kreuze auf unter Segeln, betrachte, beurteile konzentriert, was ich da in welcher Bucht vorfinde, und segle weiter. Manchmal fühle ich mich ein bischen wie der Fliegende Holländer. Wahrscheinlich wirkt es so auf die wenigen Segler, die noch in Buchten liegen. Ich kreuze auf, fahre Zickzack, verschwinde wieder. Es ist lustig, ein fliegender Holländer zu sein.

Gestern erreichte ich die Uvala Tatinja, eine Bucht im Süden Soltas, die eigentlich aus drei Armen besteht. Ich liege im östlichsten, vor dem Restaurant mit Namen Lonely Paradise, ein witziges Ding und im Sommer ein Hit. Jetzt hat es geschlossen, die meisten Konoben an der Küste schlossen vor wenigen Tagen. Die Bucht ist verwaist, und dankenswerterweise hat der Wirt seine vier Bojen, um die sich im Sommer die Gäste balgen, im Wasser gelassen. Ich habe mir gestern Abend in der Dämmerung eine geschnappt und ließ mich von ihr in den Schlaf wiegen. Nicht ohne mir zuvor das Motor-Webinar mit Michael Herrmann reinzuziehen, das Susanne gestern bei millemari. allein veranstaltete. Kein Spruch: Ich habe es ich in vollen Zügen genossen, ich mag Michael Herrmann, seit ich ihm zum ersten Mal zuhören durfte und freue mich auf die nächsten zwei weitere Motoren-Webinare mit ihm.

Das Wetter wird sich ändern. Ab morgen werden wir für drei Tage Jugo haben, in Böen bis 40 Knoten. Das schafft eigene Notwendigkeiten: Ich muss bis morgen nicht nur einen guten Schlupfwinkel finden, von wo aus ich mein Webinar MIT APPS BESSER SEGELN morgen Abend abhalten kann. Ausreichendes 5G-Netz muss her, und das ist nicht leicht auf den Inseln, für mein Webinar letzte Woche musste ich 3 Stunden rumkurven, bis ich in Biograd nördlich des Hafens eine Bucht direkt unterm Funkmast fand. Lassen wir uns einfach überraschen. Übrigens werde ich im Webinar auch um meine Grundberührung berichten, die NAVIONICS und ich gemeinsam letzte Woche produzierten. Und mir neue Wetterdienste wie PREDICTWIND etwas genauer ansehen. 

So schön es hier gerade vor dem Lonely Paradise also ist: Der Fliegende Holländer muss rastlos weiterziehen. Aber Kroatien im Oktober? Das ist echt Lonely Paradise!

Fiji nach Australien – Tag 7

18.Okt.23, Pazifik, Tag 3427, 27.507 sm von HH
Windvorhersagen, die gut sind, treffen nicht ein. Aber der versprochene Winddreher um 180 Grad, der steht natürlich vor der Tür. Während der Nacht wird der achterliche Wind kontinuierlich schwächer. Um 1:00 Uhr ist dann Schluss – die Segel stehen nicht mehr. Wir werfen für 6 Stunden die Maschine an. Als der Wind morgens wieder kommt, bläst er uns genau ins Gesicht. Von jetzt auf gleich mit fünf Windstärken (unser Windmesser ist ja immer noch kaputt – aber der Handmessapparat zeigt durchschnitt 17 Knoten an). Wir setzten die Fock und das Groß im Reff und segeln hoch am Wind. Unseren Zielkurs können wir leider nicht anlegen. Wir liegen 15 Grad neben dem Kurs. Mehr Höhe liegt nicht drin.
Die Wetterschmiede Australien schickt ein Hoch nach dem anderen Richtung Osten. Diese Hochs bestimmen über unglaubliche Flächen das Wetter im Westpazifik. Und wir befinden uns an der vorderen Kante so eines Hochs, das uns entgegen kommt. Leider, leider ist die Zuggeschwindigkeit niedrig, so dass die Vorhersage für uns Gegenwind von ungefähr 36 Stunden sieht. Mit-den-Augen-roll. Was aber sicher ist, dass er stetig weiter auf Süd und Süd-Ost drehen wird. Solche Hochs sind da berechenbar. Nur die Stärke ist noch unklar. An der Küste von Australien pfeift es heute ganz ordentlich.
So bolzen wir also ziemlich hart weiter westwärts. Aber! Aber bei absolutem Kaiserwetter. Mit dem Winddreher sind alle Wolken verschwunden. Stahlblauer Himmel von Horizont zu Horizont. Ohne Passat fehlen auch tatsächlich spontan die ollen Passatwolken. Tadellos. So einen Himmel haben wir lange nicht gesehen.
Gesegelte Meilen: 109 Rest Meilen: ungefähr 657 Bereits gesegelte Meilen: 830 Position: 23°21,7 S — 166°34,6 E

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17.Okt.23, Pazifik, Tag 3426, 27.389 sm von HH

Fiji nach Australien – Tag 6
Tag sechs ist Tag der Windstärke vier. Am frühen Vormittag sogar nur noch eine drei. Seit wir den Unterwassersockel wieder verlassen haben, passen die Wellen zum Glück auch wieder zur Windstärke und sind bei moderaten zwei Metern angekommen. Die Holperstrecke liegt hinter uns und Achim konnte erfolgreich den Funk auf die andere Batterie ändern. Guter Mann!
Hinter Neu Kaledonien müssen wir Kurs „West“ segeln – 265 Grad. Der Wind hat inzwischen von Süd-Ost auf 90 Grad gedreht. Er kommt somit genau von hinten. Mit dem Winddreher ist leider die Sonne wieder verschwunden. Es nieselt seit Stunden.
Platt von hinten wollen wir den Wind nicht nehmen – zu viel Rollerei. Wir bleiben bei Genua und gerefftem Groß. Wir kreuzen mit maximaler Höhe vor dem Wind. Seit Neuseeland haben wir einen zweiten Spibaum (von der Seven Seas – liebe Grüße – der Baum ist super für uns) zum Ausbaumen der Vorsegel. Bei einer Halse bleibt der ungenutzte Baum einfach stehen. Sehr praktisch. Wir sehen aus wie ein Krabbenkutter auf der Elbe. Es fehlen nur die Netze. Ein Tölpel fand uns am Abend auch sympathisch und ist auf einem der Bäume einen Augenblick mit uns gesegelt. So richtig Halt, um die Nacht mit uns zu fahren, hat er leider nicht gefunden.
Abgesehen vom Regen sind wir zufrieden wie es läuft. Ab Neu Kaledonien ist windtechnisch alles möglich. Der Wetterbericht verspricht in der nächsten Nacht noch einen Winddreher um 180 Grad.

Gesegelte Meilen: 109 Rest Meilen: ungefähr 779 Bereits gesegelte Meilen: 721 Position: 23°21,7 S — 166°34,6 E

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Fiji nach Australien – Tag 5

16.Okt.23, Pazifik, Tag 3425, 27.289 sm von HH
Eine angenehme Nacht liegt hinter uns. Gutes Tempo und genau auf Sollkurs. Wir haben leichte fünf Windstärken. Die Dünung ist noch gut zwei Meter hoch und kommt schräg von hinten. Die ausgebaumte Genua zieht. Das Großsegel im dritten Reff stützt. Kein Segel fällt ein, nur selten wird Atanga auf die Luvseite geworfen.
So, genau so, hatten wir es eigentlich von Anfang an erwartet. So war das gebucht. Happy Sailing. Meine Frühschicht beginnt um 6:00 Uhr, grade rechtzeitig zum Sonnenaufgang. Das Meer liegt glitzernd und tiefblau um uns herum. Schön. Allerdings ist es verdammt frisch am frühen Morgen. Die Wassertemperatur ist bereits von 26,5 Grad auf 22,3 Grad gesunken. Dabei sind wir erst 550 Kilometer südlicher. Das ist mal ein Temperatursturz.
Inzwischen haben wir fast die Südspitze von Neu Kaledonien erreicht. Achim steht um 8:00 Uhr auf und beim späten Frühstück um 9:00 Uhr geht es los: „Sag mal, werden die Wellen immer höher? Und die Frequenz! Da liegen ja grade noch fünf Sekunden dazwischen.“ Das Wellenbild ist konfus. Passt nicht zur Windstärke,die inzwischen auf vier Windstärken runter gegangen ist. Wir werden hin und her geworfen. Schüttelbecher auf Wackelpudding.
Wir sind zunächst verblüfft und ratlos. Aber dann kommt die Erleuchtung. Vor Neu Kaledonien liegt ein langgezogener Sockel mit einigen Unterwasserbergen (und einigen Riffen, die einen Umweg von 80 Meilen von uns verlangen). Der Meeresspiegel steigt vor hier von 3000 Meter (stellenweise steht sogar 6000 Meter auf der Karte) auf 260 Meter an. Dieser Sockel macht keine Freude. ;-) Mal sehen, wie lange uns das erhalten bleibt.
Und dann noch: Houston wir haben ein Problem. Der spontane Tod einer Batterie ist zu vermelden. Wir haben drei Batteriebänke. Eine dient nur als Starterbatterie für den Motor. Zwei Bänke sind Verbraucherbatterien. Die Kleinere zeigte schon länger Alters-Erscheinungen an. „Die ist noch gut für 80%, gibt eine neue in Australien“, vermeldete der Skipper vor ein paar Wochen. Die ist nun von jetzt auf sofort Geschichte. Das Unglück will es, dass unsere Funkanlage ausgerechnet an dieser Batterie hängt. Und dass die Australische Küstenwache Funkkontakt möchte, wenn man in ihre Hoheitsgewässer einläuft. Achim kann den Funk auf die andere Bank legen (mit etwas Aufwand), allerdings möchte er warten bis er nicht mehr im Schleudergang durch das Boot geworfen wir. Na, hoffentlich gibt es die nächsten 900 Meilen noch diese Gelegenheit.
Gesegelte Meilen: 125 Rest Meilen: ungefähr 888 Position: 22°51,6 S — 168°7,5 E


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Bilderrätsel KW 41 – Wo ist es?

Wir waren in Stavoren, Blick vom IJsselmeer auf die Buitenmarina. Allen, die es gewusst oder erraten haben: Herzlichen Glückwunsch!

Stavoren buiten

Wir machen mal eine Gewinnpause. Darum erhöhen wir den Schwierigkeitsgrad. Nun sind die echten Cracks, die Niederlandeexperten gefragt. Sind Sie so einer? Dann her mit der Lösung an [email protected] !

Übrigens: Sie lesen dies und denken: Oh, da könnte mein Unternehmen doch mal für eine Weile einen Preis spendieren? Etwas, das mit Wassersport und/oder den Niederlanden zu tun hat. Auch dann schreiben Sie an die obige Adresse. Danke!

 

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Fiji nach Australien – Tag 4

15.Okt.23, Pazifik, Tag 3424, 27.164 sm von HH
Ich würde gerne etwas Schönes schreiben über diesen Törn. Also gut – heute Morgen war der Himmel rosa dank eines schönen Sonnenaufgangs. Jetzt ist es wieder grau. Mehrere kleine Schauer haben wir hinter uns. Der Wind macht mit uns, was er will.
Mal können wir unseren Zielkurs segeln – 242 Grad. Der führt uns zwischen zwei Inseln durch, die an der Südspitze von Neu Kaledonien liegen. Dann wieder können wir nur einen Kurs von 230 Grad segeln. Mal machen wir gute Fahrt von sechs Knoten, mal geht die Geschwindigkeit runter auf drei. Dann fängt das Großsegel an zu schlagen. Durch die nach wie vor hohe Dünung flappt es mit lautem Knall auf die falsche Seite. Das ist nicht erträglich. Wir holen es dicht, wir setzten einen Bullenstander und nehmen den wieder weg. Wir geben alles, was uns einfällt und fragen uns wiederholt, was machen andere Crews in diesem Fall? Wie geht Ihr damit um? Her mit guten Ratschlägen bitte!
Im Augenblick steht es im dritten Reff und alles ist ruhig. Dank konstanter vier Windstärken.
Schön ist, wir kommen voran. Gesegelte Meilen: 118 Rest Meilen: ungefähr 1013 Position: 21°51,6 S — 170°13,9 E

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Die NL-Einwinter-Checkliste

Egal, wie das Schiff überwintert, wenn es nicht in einer beheizten Halle steht, müssen Vorbereitungen getroffen werden, für den Fall, dass es friert oder stürmt. Die Checkliste:

Motor:

Öl- und Filterwechsel. Frischesv Öl sorgt beim ersten Start im Frühjahr für schnellere Schmierung, das reduziert den Verschleiß. Der beste Moment dafür ist direkt nach dem letzten Törn: Warmes Öl lässt sich besser absaugen
Frostschutz im Kühkreislauf: Seeventil für das Kühlwasser schließen. Starten und warten, bis kein Kühlwasser mehr aus dem Auspuff kommt. Dann über den Wasseerfilter -falls der nicht vorhanden ist direwkt über den Schlauch vor der Impellerpumpe- Frostschutz anbieten, den Motor starten tund laufen lassen, bis aus dem Auspuff Frostschutz austritt. Dann den Motor stoppen. Wichtig: bei Motoren mit Tehrmostat (fast alle) ist es wichtig, dass das Thermostat geöffnet ist, damit in alle Kühlbereiche Frostschutz eintritt. Das gilt insbesondere bei einkreisgekühlten Motoren
Startakku: Bestenfalls ausbauen und daheim kühl aber frostfrei lagern und im Winter regelmäßig nachladen. Ist ein Ausbai nicht möglich, ist Nachladen im Laufe des Winters dringend angeraten, da Blei-Säure-Akkus eine höhere Selbstantladung haben als AGM- oder Li-Akkus. Übrigens: Die Selbstentladung steigt mit der Temperatur
Dieseltank: Am besten ganz füllen, mit Additiv gegen Dieselpest sichern und die Tankentlüftung abkleben, damit sich keine Kondensfeuchte bilden kann.
Impeller und Krafstofffilter werden im Frühjahr getauscht

Trinkwasser:

System komplett entleeren
Auch den Boiler und das Ausgleichsgefäß (Ablassschraube!)
Entweder trinkwassergeeigneten Frostschutz zuführen oder von der Pumpe die Schläuche abbauen. Wenn ein Filter mit Schauglas montiert ist, den Deckel davon abschrauben, dann kann dieser bei Frost nicht reißen

WC:

Fäkalientank leeren!
Den Zulaufschlauch vom Seeventil entfernen und in den Kanister mit Frostschutz stecken. Pumen bis Frostschutz im WC ankommt
Vorgang für alle WCs an Bord wiederholen

Akkus:

AGM ud Blei-Säure voll laden und im Winter idealerweise nachladen.
Li-Akkus bei rund 80% Ladung einwintern. Einige Li-Akjus dürfen bei Frost nicht geladen werden. Darauf achten, wenn das Schiff dauerhaft am Landstrom angeschlossen ist

Polster:

Idealerweise daheim warm und trocken überwintern lassen. Dabei Bezüge waschen
Wenn an Bord, die Polster hochstellen, sodass diese durch zirkulierende Luft ereicht werden

Segel:

Abschlagen und zum Segelmacher bringen. Der schaut die nach über den Wnter und lagert sie ein
Bei Lagerung daheim unbedingt darauf achten, dass die Tücher trocken sind. Segellatten immer entfernen!

Planen:

Eigenns angefertigte Winterplanen schützen das Schiff enorm. Dareauf achten, dass sich keine Wassersäcke bilden können
Baumarktplanen erzeugen meist mehr Probleme, als sie lösen. Darauf achten, dass sich keine Wassersäcke bilden können und dass die Planen bei Wind oder Sturm nicht an den Befestigungspunkten reißen und diese beschädigen

Festmacher (wenn im Wasser)

Nach Luv (in NL SW, W und NW) dopplete Leinen ausbringen. Eventuell um die Klampen Ketten legen, an denen die Leinen in Schäkeln befestigt sind. Leinen mit Schläuchen vor Schamfilen schützen
Bei festen Stegen möglichst auf dem Steg die Leine belegen, so kann der Hafenmeister bei sich ändernden Wasserständen leicht vom Steg aus agieren ohne an Bord klettern zu müssen

Auf dem Bock:

Gibt es feste Stützen auf denen das Schiff steht, sit das prima. An Deck möglichst alle Windlast entfernen, so kommt weniger Last auf die Stützen
Ist das Boot nur durch Keile auf dem Bock gesichert, diese Keile mit Tape am Bock befestigen, sodass die Keile bei Schiffsbewegungen durch den Wind nicht verrutschen können

Genrell:

Alle Lebensmittel von Bord entfernen. Auch die in de Bilgen und die besonders gut versteckten!
Gegen Schimmel hilft es, ale Oberflächen im Schiff mit Essigwasser und einem sauberen Tuch abzuwaschen
Für Belüftung sorgen. Bewegt sich die Luft im Schiff, bleibt die Luftfeuchtigkeit geringer und hat Schimmel weniger Chance
Luftentfeuchter sind gut, allerdings ist das Wasser im Behälter sehr aggressiv. Es darf keinesfalls an die Kielbolzen oder bei Stahlschiffen an den Rumpf gelangen. Entfeuchter im Eimer oder im Spülbecken sind daher sinnvoll
Im Winter mal nach dem Rechten schauen. Spätestens nach Weihnachten beginnt die Sehnsucht nach dem Schiff. Fahren sie mal hin, zum Beispiel zwischen den Jahren. Eine Übernachtung im Hotel in der Nähe ist auch nett. Eine Wanderung am Strand, ein nettes Abendessen, vielleicht eine Verabredung mit Gleichgesinnten und der Besuch beim Schiff. Ist alles noch feste? Können die Akkus kurz geladen werden? Die Behälter der Luftentfeuchter leeren. Von den Reisen und den schönen Momentern der nächsten Saison träumen? All das geht prima, auch im Winter. Und das Schiff freut sich, wenn es in der kalten Jahreszeit Besuch bekommt!

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Fiji nach Australien – Tag 3

14.Okt.23, Pazifik, Tag 3423, 27.046 sm von HH
Wind und Welle sind zurück gegangen. Atanga bewegt sich etwas weniger aufgeregt und nach drei Nächten hat sich dann auch die Gewöhnung eingestellt. Wir sind wieder fähig normal zu leben. Die vorgekochte Hühnersuppe war alle, also gab es gestern Abend einen furchtbaren Rindfleischeintopf (Dosenfutter noch aus Neuseeland). Ein fade zusammengekochtes Stew. Schade. Auf der Banderole sah es ganz lecker aus.
Aber ab heute ist wieder alles möglich. Papaya-Salat, Rührei, frisch gebackenes Brot. Das Wetter ist seit wir das Atoll verlassen haben grau. Grauer Himmel, graues Wasser. Glühende Sonnenuntergänge werden schmerzlich vermisst. Hätte der liebe Gott gewollt, dass Frauen zur See fahren, hätte er das Meer rosa gefärbt. Ich wünsche mir mehr Farbe.
Gesegelte Meilen: 117 Rest Meilen: ungefähr 1131
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